Ängstliche Kinder unterstützen
Das neue Schuljahr fängt an und unser Achtjähriger hat wieder Angst vor der Schule. Es sind nicht die Lehrer und Leistungsanforderungen, sondern ruppige draufgängerische Mitschüler, die ihm Angst machen. Und unsere Tochter hat immer noch Angst vor Gewitter. Wie können wir unseren Kindern die Angst nehmen und sie unterstützen?
Angst ist ein normales Gefühl und gehört zum Leben. Manchmal haben Kinder zum Beispiel Angst vor Fremden, vor dem Alleinsein, vor Tieren, vor Dunkelheit, vor Gewitter und manchmal ist es die Angst vor anderen Kindern. Kinder können vieles mit ihrem Verstand noch nicht so gut erfassen und ängstigen sich demzufolge auch vor Situationen, in denen Angstgefühle aus Erwachsenensicht vielleicht unbegründet oder überzogen erscheinen. Trotzdem gilt: Jedes Kind mit Angst braucht Eltern und Erwachsene, die voll und ganz emotional zur Verfügung stehen und die Angst des Kindes ernst nehmen. Es nützt dem Kind in einer akuten Angstsituation nichts, wenn ihm erklärt wird, dass die Angst unbegründet ist. Ein schlichtes „In-den-Arm-nehmen“, also Körperkontakt, bewirkt mehr.
Ebenso einfühlsame Nachfragen, also wahres Interesse. Es geht nicht darum, ein Kind in seiner vielleicht unbegründeten Angst zu bestärken, sondern das Kind mit seiner emotionalen Bedürftigkeit nach Trost und Schutz anzunehmen. Zu einem späteren Zeitpunkt können Sie mit Ihrem Kind über die Situation, die Angst ausgelöst hat, sprechen. Manchmal hilft es Kindern, wenn Eltern von früher erzählen, wovor sie sich gefürchtet haben, was ihnen geholfen hat und welche Tricks sie gegen ihre Angst angewandt haben. Ein „neuer und moderner Trick“ ist die Selbsthilfetechnik des Klopfens (mit PEP nach Dr. Bohne) von verschiedenen Akupunkturpunkten. Dies führt in den meisten Fällen zu einer raschen Veränderung der neuronalen Verarbeitung der Emotionen im Gehirn, unangenehme Gefühle können sich verkleinern oder sogar auflösen. Gerade Kinder machen diese Technik schnell zu ihrem eigenen Ding und erkennen und erhöhen damit ihre Selbstwirksamkeit. Diese Erfahrung ist besonders für solche Situationen wichtig, in denen die Eltern nicht da sind, einen trösten und gut zureden können. Kinder können also lernen: Man kann selbst etwas gegen die Angst unternehmen.