Patentrezepte gegen und für Beziehungsglück

Geschrieben von Berthold Glauer-Voß | Veröffentlicht in Schlei.Journal | am

Gibt es eigentlich ein Patentrezept für Beziehungsglück?
Wenn Sie mich fragen würden, ob ich Tipps habe, damit eine Partnerschaft garantiert nicht hält, dann hätte ich – Dauermedikation vorausgesetzt – auf jeden Fall ein Patentrezept für Sie

  • Suchen Sie intensiv nach Fehlern bei Ihrem Partner; wenn Sie keine finden, werden Sie misstrauisch und attackieren und provozieren Sie, was das Zeug hält – irgendwann werden bestimmt Verwicklungen und Widersprüche beim Partner deutlich.
  • Setzen Sie Vorwürfe und Klagen auf gar keinen Fall sparsam ein.
  • Hören Sie nicht zu, wenn der andere sich mitteilen möchte.
  • Versuchen Sie stets, den anderen von Ihrer Meinung zu überzeugen.
  • Fügen Sie Ihrem Partner jeden Tag eine emotionale Verletzung zu.
  • Weisen Sie Versöhnungsgesten stets zurück.
  • Betrachten Sie es als Tabu, „Danke“ zu sagen und etwas „Nettes“ zu machen.
  • Glauben Sie fest daran: Ihr Partner ist dafür verantwortlich, Sie glücklich zu machen, nicht umgekehrt – und schon gar nicht sind Sie selbst für ihr Glück und Stimmung zuständig.
  • Holen Sie sich körperliche Nähe, Streicheleinheiten und Sexualität nur außerhalb der Beziehung.
  • Gehen Sie zum Lachen in den Keller, aber nie gemeinsam mit Ihrem Partner.
  • Geben Sie nie die Hoffnung auf, dass Sie etwas Besseres finden könnten.

Spaß beiseite. Ein Patentrezept für eine lange und glückliche Partnerschaft gibt es leider nicht. Aber es gibt – Liebe und Respekt vorausgesetzt – eine Kombination aus mehreren „Rezepturen“, die zusammen entscheidende Faktoren für eine gelungene Beziehung sein können. Dazu zählen:

  • Die „Passung“ von Paaren, also einige gemeinsame Interessen und Ähnlichkeiten. Damit ist kein absolutes „Gleich und gleich gesellt sich gern“ gemeint.
  • Keine unrealistischen und überhöhten Erwartungen an seinen Partner und an eine Liebesbeziehung. Je höher und komplexer die Erwartungen an den Partner sind, desto größer ist die Enttäuschung.
  • Keine überzogenen Erwartungen an das Sexualleben. Das Leben ist kein Porno. Gleichwohl ist körperliche Nähe existentiell wichtig.
  • Die Fähigkeit, konstruktiv auf seinen Partner eingehen und somit auch bei Problemen und Streit durch das eigene Konflikt- und Kommunikationsverhalten einen positiven Beitrag leisten zu können. Dazu zählen auch die Fähigkeit und der Willen, zu verzeihen.